Die Naturparkregion Reutte, gelegen am Fuße der Alpen an der Grenze zu Bayern, gilt nicht erst seit der Tiroler Lech Tour – einem jährlichen Radevent der besonderen Art – als abwechslungsreiches Fahrradsportgebiet. Eingebettet in ursprünglicher Natur bietet die Region abseits vom Massentourismus Fahrradtouren für jede Ambition. So lassen sich der Lech, einer der letzten Wildflüsse Europas, zahlreiche Seen, spektakuläre Sehenswürdigkeiten und die heimelige Gastfreundschaft radelnd erkunden.
Auf einem perfekt geschotterten Netz aus „Waldautobahnen“ kommen in der Naturparkregion Reutte auch Fahrer des Gravel Bikes voll auf ihre Kosten. Von zahlreichen möglichen Touren sticht dabei eine besonders hervor: Die Fünf Seen Runde. Hierbei handelt es sich um eine äußerst knackige Route, auf der es auf 50 km rund 700 Höhenmeter und Steigungen von bis zu 22 % zu überwinden gilt. Schon wenige Meter nach dem Start bei der Hahnenkamm Halle in Höfen überquert man an derselben Stelle den Lech, an der es vor hunderten Jahren bereits die Römer taten. Flussaufwärts geht es durch die Auen und entlang des Lech zum idyllisch gelegenen Kalkquellmoor Riedener See, einem Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Weiter geht es auf einer Forststraße durch das schattige Waldgebiet des mystischen Klausenwaldes zu einem der bedeutendsten Festungsensembles Mitteleuropas, der Burgenwelt Ehrenberg. Hier trifft Geschichte auf Innovation: Das Tal wird in 114 m Höhe von der über 400 m langen highline179 überspannt, die 2014 von Guiness World Records als „weltlängste Fußgängerhängebrücke im Tibet-Style“ ausgezeichnet wurde.
Auf der Römerstraße Via Claudia Augusta führt der Kurs weiter in Richtung des Heiterwanger Sees. Die Passage des südlichen Seeufers endet auf der Halbinsel „Zwirche“, von wo aus eine hölzerne Brücke über den Verbindungskanal zum Plansee, dem zweitgrößten See Tirols, führt. Der zwischen bewaldeten Bergrücken gelegene Natursee erinnert an einen Fjord und regt jeden Radfahrer dazu an, abzusteigen und inne zu halten. Auf der erhöhten Trasse des Panorama Weges fährt man am See entlang, vorbei an einigen traumhaft gelegenen Rastplätzen und einer hölzernen Hollywoodschaukel. Wer Zeit hat, sollte hier bei unvergleichlichen Ausblicken eine Pause machen, denn die folgende Passage hat es in sich. Die Anstrengungen des Streckenabschnittes „Kuhklause“ werden mit imposanten Eindrücken und Alpenpanoramen belohnt. Sobald die in das Tal eingebetteten Hütten passiert wurden, geht es wieder bergab. Bei abschnittsweise sehr starkem Gefälle sollte man hier stets konzentriert bleiben. Denn erst mit dem Erreichen des romantisch anmutenden Urisees, der am Ende der Abfahrt wartet, entspannt sich dieser anspruchsvolle Streckenabschnitt. Die finale Etappe führt am Fuß des Säulings entlang, durch den „Auwald- Dschungel“ mit seinem Vogelbeobachtungsturm und schließlich zurück zum „letzten Wilden“. Der Lech ist bei der Fahrt zurück zum Ausgangspunkt der ständige Begleiter. Chapeau! Jetzt dürfen die Beine erstmal Urlaub machen.
Highlights am Weg
Wildfluss Lech | Lechauen | Kapelle St. Georg Rieden | Riedener See | Klausenwald | Burgenwelt Ehrenberg | highline179 | Plansee Panoramaweg | Aussichtsplattform Höllkopf | Nothelferkapelle | Kuhklause | Neuwaldalpe | Melkalpe | Urisee | Vogelbeobachtungsturm & Vogelerlebnispfad Pflacher Au 7 Kirche zum heiligen Geist
Besonderheiten
Bett+Bike-Gastgeber | Autofrei | Fahrrad-Rastplätze | Anschlussmöglichkeiten an weitere Radwege | E-Bike-Tankstellen vorhanden
Besonderer Termin: Die jährliche "Tiroler Lech Tour"
Das Radevent der besonderen Art heißt leidenschaftliche Retros, Rennradler, Mountainbiker, Graveler, Waffenradler und selbstverständlich ganze Familien und alle Radbegeisterten herzlich willkommen. Infos und Anmeldung unter www.tiroler-lech-tour.com
Orientierung: Alle Streckenabschnitte sind Teil des Tiroler Radwegenetzes und einheitlich beschildert
Tourismusverband Naturparkregion Reutte
Untermarkt 34, A-6600 Reutte
Tel. +43 5672 62336
Apps sind die Ratgeber des Jetzt. Für fast alle Lebensbereiche findet man sie. Auch das Planen einer Radtour lässt sich heutzutage schnell und einfach über Apps erledigen. Unerwünschten Überraschungen kann man damit vorbeugen. Auf dem Smartphone hat der Radler auch on tour alles schnell zur Hand – den Apps sei dank.
Das Wetter checken
Wetter-Apps gibt’s unzählige: Weather Pro, Wetter.com, Wetter live, WarnWetter, Regenradar, Agrarwetter, Wetter.de, bergfex.pro (für diejenigen, die in den Bergen unterwegs sind), meteoblue.com, Wetteronline.de sind einige davon. Das Problem fast aller Apps ist die Genauigkeit. Manche Wetterfronten ziehen sehr genau über einen hinweg – oder an einem vorbei. Kürzlich wollte ich einen Regenjackentest machen und war vier Tage wandern. Regenwahrscheinlichkeit: 70 %. Geregnet hat es keinen Tropfen. Wetter-Apps sind genauer, je weniger weit man in die Zukunft schauen will. Sie zeigen recht zuverlässig 1,5 bis 2 Stunden voraus, also sollte man regelmäßig, am besten im Stundenabstand, ein Auge drauf werfen.
Tourenplanung-Apps
Apps zur Tourenplanung sind die Klassiker unter den Apps, egal ob man mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Es gibt spezielle Routenplaner-Apps mit Karten für Radfahrer. Vorweg ein Tipp für die Genauigkeit: immer kontrollieren, dass der Kompass im Smartphone richtig kalibriert ist. Zudem sollten Apps auch offline nutzbar sein, um den Akku zu schonen.
Entscheidend für die Qualität einer App zur Tourenplanung ist das zugrunde liegende Kartenmaterial. Topografische Karten mit Höhenprofil sind eigentlich unerlässlich. Wer nur auf aspahltierten Straßen unterwegs ist, kommt zur Groborientierung mit der sehr rudimentären Google Maps Version aus. Anspruchsvoller sind Apps wie Bike Computer, Endemondo, Runtastic Mountain Bike GPS, BIKEin, Wikiloc Navigation Outdoor GPS, OsmAnd, Magic Maps Scout, Outdooractive, Maps.me, Naviki oder komoot.
Wenn man den Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) e. V. als vertrauensvolle Radgröße akzeptiert, dann steht das Ergebnis der Top-App fest. Der Travelbike-Radreiseanalyse des ADFC zufolge hat sich Komoot gleich hinter der verkehrsmittelübergreifenden Navi-App Google Maps etabliert, und zwar mit deutlichem Vorsprung vor OsmAnd, Outdooractive, Maps.me und Naviki. Komoot überzeuge, so der ADFC, durch einfache, überschaubare Anwendungen, unkomplizierte Einmalzahlung und ein ansprechendes Design. Komoot empfiehlt Touren anhand von Fitnesslevel und Radtyp (MTB, Rennrad, Tourenrad), man kann Touren anderer Nutzer entdecken, eigene Strecken tracken und Daten über Geschwindigkeit und Tourdetails abrufen.
Reparatur-Apps
Erfahrene Radfahrer kennen sich mit den Basics der Radreparatur aus. Wer in dieser Hinsicht keine Erfahrung hat oder sich unsicher ist, kann zu einer Reparatur-App greifen. Die Fahrradreparatur-App ist zwar günstig (unter 1 €), bietet dafür aber auch nur 25 Anleitungen, darunter recht banale, z. B. zum Ölen der Kette oder Wechseln des Schlauchs. Zum Thema Bremsen werden in der App nur die traditionellen Felgenbremsen erwähnt.
Die englischsprachigen Apps Bike Doctor und Bike Repair gehen mehr in die Tiefe. Dabei nutzt Bike Doctor recht kleine Bilder, auf denen manchmal schwer zu erkennen ist, was gemeint ist; vor allem wenn man die englischen Fachtermini nicht kennt. Bike Repair ist da genauer. Die App bietet 55 Schritt-für-Schritt Anleitungen sowie weitere 77 Problembeschreibungen. Diese benötigen aber viel Speicherkapazität: mit 44 MB ist man locker dabei.
Auch der ADFC hat eine eigene Fahrradreparatur-App, sie ist allerdings nur für das iPhone erhältlich.
Etwas spezieller ist die App MountainBIKE Werkstatt. Sie ist reich bebildert und voller Tipps und Tricks in den Kategorien Antrieb, Bremsen, Fahrwerk, Inspektion, Laufräder, Tipps und Tricks sowie Tuning mit Angaben zum jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Klasse für unterwegs: die zehn Tricks in der Pannenhilfe. Da geht es z. B. darum, eine Acht aus der Felge zu drücken oder einen kaputten Schlauch ohne Reparaturset zu flicken.
Ziemlich speziell, aber praktisch für das Wochenende oder die Panne in einer fremden Stadt ist die Schlauchautomaten App. Sie zeigt an, wo man nach Ladenschluss noch einen dringend benötigten Schlauch kaufen kann.
Für alle Reparatur-Apps gilt: Die Nutzung macht aus dem Laien keinen Profi. Regelmäßige Inspektionen beim Fachhändler können die Apps nicht ersetzen.
Notfall Apps
So wie Autofahrer regelmäßig ihre Kenntnisse des Erste Hilfe-Kurses auffrischen sollten (auch wenn das kaum jemand macht), sollten das auch Radler tun. Auf jeden Fall sinnvoll ist die ASB Erste Hilfe-App. Mit ihr kann man nicht nur Grundwissen auffrischen, sondern auch auf die Notrufnummern vieler europäischer Länder und die Nummern der deutschen Giftinformationszentralen zugreifen. Die App ist in drei Sprachversionen (deutsch, englisch, türkisch) verfügbar.
Für den Ernstfall im Niemandsland ist Echo112 eine wichtige App. Mit der App kann man GPS-Koordinaten direkt an die Notrufzentrale übermitteln, was das Auffinden einer verletzten Person erleichtert und mitunter viel Zeit spart.
Weitere Apps
Vor der Tour macht man das Fahrrad fit – logisch. Häufig vergisst man darüber die eigene Fitness und vertraut auf die alte Weisheit, dass die Kraft mit den Kilometern kommt. Die sollte man vergessen, wenn man längere Zeit sicher unterwegs sein will. Kraft und Ausdauer sind nämlich nicht alles. Ein stabiler Rumpf ist dafür ebenso wichtig. Nichts ist schlimmer als ein Bandscheibenvorfall auf der Tour! Mit dem Trainingsprogramm der Fit Fürs Rad-App kann man mit 20 Minuten pro Tag den Körper tourentauglich machen.
Und wer im Freundeskreis nicht genug Mitradler findet, kann sich bei der Cyclique Fahrrad Community melden und den passenden Radtrainingspartner finden. Wichtig für das „Match“ ist, dass man die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einstuft. Auf der App kann man auch eine eigene Community starten, falls es in der unmittelbaren Umgebung noch keine gibt.
Nerd-Apps
Für die BikeSpezialisten gibt es noch zwei Nerd-Apps: Die Saddle Adjust by Bike Computer-App empfiehlt die Satteleinstellung mit Neigungswinkel für unterschiedliche Fahrweisen und Geländeansprüche. Der Bike Gear Calculator errechnet anhand von Reifenumfang, Übersetzung und Kurbellänge die Geschwindigkeit bei unterschiedlichen Übersetzungen (Zeitfahren!).
Ralf Stefan Beppler
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