Der Tauernradweg zählt zu den beliebtesten Radwanderwegen Europas: Zu entdecken gibt es beispielsweise die höchsten Wasserfälle Mitteleuropas, die größte begehbare Eishöhle der Welt, die Salzwelten in Hallein oder die Festspielstadt Salzburg.
Welch erfrischender Anblick gleich zu Beginn! Die Krimmler Wasserfälle lassen jene, die sich zum Auftakt in der Gischt kühlen, zurecht hoffen: Entlang der Salzach folgen noch viele weitere Möglichkeiten zur Abkühlung. In die faszinierende Bergwelt des Nationalparks Hohe Tauern tauchen auch Kinder auf dieser Route von Anfang an ein: Die Nationalparkwelten in Mittersill mit 3D-Kino und begehbarem Murmeltierbau begeistern Jung und Alt. Doch auch die Burg Hohenwerfen vor der Stadt Salzburg mit ihren täglichen Flugvorführungen der Falken und die Stadt Hallein mit einer Rutsche im Salzbergwerk sorgen für viel Spaß unterwegs. Sollten die Kräfte doch einmal nachlassen, genügt ein Sprung ins kühle Nass des Zeller Sees oder der Inn- und Salzach-Auen. Apropos Abkühlen: Auch die weltweit größte Eishöhle hoch über Werfen bietet eine hervorragende Gelegenheit dafür.
Tipp 1: Pralinen-Power für unterwegs
Bei aller Liebe zu den Bergen ist diese Tour mit über 100 Via Culinaria-Genusspunkten auch eine kulinarische. In der Confiserie Berger in Lofer gibt es z. B. handgemachte Pralinen, bei denen Kinderaugen leuchten. Die Erwachsenen hingegen dürfen in der Halleiner Brennerei Guglhof kosten, wie Gin aus den Alpen schmeckt.
Tipp 2: Mit dem E-Bike am Tauernradweg
Mit E-Bikes bestimmen Radfahrende selbst, wie sportlich es werden soll. Auch ermöglichen sie Abstecher, die vorher undenkbar waren. Wie wäre es z. B. mit einer Tour in ein Tal des Nationalparks Hohe Tauern oder hinauf zur Almsommerhütte? Dank bike-energy gibt es mittlerweile ein fast flächendeckendes Angebot an Ladestationen, die für alle gängigen Systeme offen sind. Infos unter www.tauernradweg.com
Tipp 3: Die Tauernradwegrunde
Immer beliebter wird die 270 km lange Rundtour entlang von Salzach und Saalach. Startet man in der Mozartstadt Salzburg, radelt man über Bad Reichenhall und Lofer nach Zell am See. Von hier geht’s mit der Pinzgauer Lokalbahn zu den Krimmler Wasserfällen, ehe man entlang der Salzach zurück nach Salzburg radelt.
Tipp 4: Pinzgauer Lokalbahn
Die Schmalspurbahn bringt Radsportler und Ausflügler bequem von Zell am See nach Krimml – Radtransport inklusive. Die 66 km lange Radetappe vom Startpunkt bei den Krimmler Wasserfällen bis Zell am See-Kaprun ist ideal für einen Tagesausflug – und zugleich Schnuppertour für den gesamten Tauernradweg!
Eine Auswahl von Highlights am Weg
Krimmler Wasserfälle | Nationalparkwelten (Mittersill) | Hochgebirgsstauseen Kaprun | Liechtensteinklamm (St. Johann in Salzburg) | Burg Hohenwerfen | Eisriesenwelt | Gollinger Wasserfall | Salzwelten in Hallein- Bad Dürrnberg | Schloss und Wasserspiele Hellbrunn | Mozart- und Festspielstadt Salzburg | Salzburger Freilichtmuseum (Großgmain) | Alte Saline Bad Reichenhall | Vorderkaserklamm | Lamprechtshöhle | Seisenbergklamm | Museum Schloss Ritzen (Saalfelden) | Zeller See | Stille Nacht Gedächtniskapelle in Oberndorf
Besonderheiten
Bett+Bike-Gastgeber | Durchgehende Beschilderung | In beide Richtungen beschildert | Größtenteils eigene Route | Fahrrad-Rastplätze | Anschlussmöglichkeiten an weitere Radwege | E-Bike-Verleih | E-Bike-Tankstellen vorhanden
Die Route kann entweder als Streckentour (Krimml bis Passau, 310 km) oder als Rundtour (z. B. Krimml-Krimml, 270 km) gefahren werden.
Rundwanderkarte: Tauernradweg, bikeline, Verlag Esterbauer
SalzburgerLand Tourismus
Wiener Bundesstr. 23 A-5300 Hallwang bei Salzburg
Tel. 043 662/66 88 44
Apps sind die Ratgeber des Jetzt. Für fast alle Lebensbereiche findet man sie. Auch das Planen einer Radtour lässt sich heutzutage schnell und einfach über Apps erledigen. Unerwünschten Überraschungen kann man damit vorbeugen. Auf dem Smartphone hat der Radler auch on tour alles schnell zur Hand – den Apps sei dank.
Das Wetter checken
Wetter-Apps gibt’s unzählige: Weather Pro, Wetter.com, Wetter live, WarnWetter, Regenradar, Agrarwetter, Wetter.de, bergfex.pro (für diejenigen, die in den Bergen unterwegs sind), meteoblue.com, Wetteronline.de sind einige davon. Das Problem fast aller Apps ist die Genauigkeit. Manche Wetterfronten ziehen sehr genau über einen hinweg – oder an einem vorbei. Kürzlich wollte ich einen Regenjackentest machen und war vier Tage wandern. Regenwahrscheinlichkeit: 70 %. Geregnet hat es keinen Tropfen. Wetter-Apps sind genauer, je weniger weit man in die Zukunft schauen will. Sie zeigen recht zuverlässig 1,5 bis 2 Stunden voraus, also sollte man regelmäßig, am besten im Stundenabstand, ein Auge drauf werfen.
Tourenplanung-Apps
Apps zur Tourenplanung sind die Klassiker unter den Apps, egal ob man mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Es gibt spezielle Routenplaner-Apps mit Karten für Radfahrer. Vorweg ein Tipp für die Genauigkeit: immer kontrollieren, dass der Kompass im Smartphone richtig kalibriert ist. Zudem sollten Apps auch offline nutzbar sein, um den Akku zu schonen.
Entscheidend für die Qualität einer App zur Tourenplanung ist das zugrunde liegende Kartenmaterial. Topografische Karten mit Höhenprofil sind eigentlich unerlässlich. Wer nur auf aspahltierten Straßen unterwegs ist, kommt zur Groborientierung mit der sehr rudimentären Google Maps Version aus. Anspruchsvoller sind Apps wie Bike Computer, Endemondo, Runtastic Mountain Bike GPS, BIKEin, Wikiloc Navigation Outdoor GPS, OsmAnd, Magic Maps Scout, Outdooractive, Maps.me, Naviki oder komoot.
Wenn man den Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) e. V. als vertrauensvolle Radgröße akzeptiert, dann steht das Ergebnis der Top-App fest. Der Travelbike-Radreiseanalyse des ADFC zufolge hat sich Komoot gleich hinter der verkehrsmittelübergreifenden Navi-App Google Maps etabliert, und zwar mit deutlichem Vorsprung vor OsmAnd, Outdooractive, Maps.me und Naviki. Komoot überzeuge, so der ADFC, durch einfache, überschaubare Anwendungen, unkomplizierte Einmalzahlung und ein ansprechendes Design. Komoot empfiehlt Touren anhand von Fitnesslevel und Radtyp (MTB, Rennrad, Tourenrad), man kann Touren anderer Nutzer entdecken, eigene Strecken tracken und Daten über Geschwindigkeit und Tourdetails abrufen.
Reparatur-Apps
Erfahrene Radfahrer kennen sich mit den Basics der Radreparatur aus. Wer in dieser Hinsicht keine Erfahrung hat oder sich unsicher ist, kann zu einer Reparatur-App greifen. Die Fahrradreparatur-App ist zwar günstig (unter 1 €), bietet dafür aber auch nur 25 Anleitungen, darunter recht banale, z. B. zum Ölen der Kette oder Wechseln des Schlauchs. Zum Thema Bremsen werden in der App nur die traditionellen Felgenbremsen erwähnt.
Die englischsprachigen Apps Bike Doctor und Bike Repair gehen mehr in die Tiefe. Dabei nutzt Bike Doctor recht kleine Bilder, auf denen manchmal schwer zu erkennen ist, was gemeint ist; vor allem wenn man die englischen Fachtermini nicht kennt. Bike Repair ist da genauer. Die App bietet 55 Schritt-für-Schritt Anleitungen sowie weitere 77 Problembeschreibungen. Diese benötigen aber viel Speicherkapazität: mit 44 MB ist man locker dabei.
Auch der ADFC hat eine eigene Fahrradreparatur-App, sie ist allerdings nur für das iPhone erhältlich.
Etwas spezieller ist die App MountainBIKE Werkstatt. Sie ist reich bebildert und voller Tipps und Tricks in den Kategorien Antrieb, Bremsen, Fahrwerk, Inspektion, Laufräder, Tipps und Tricks sowie Tuning mit Angaben zum jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Klasse für unterwegs: die zehn Tricks in der Pannenhilfe. Da geht es z. B. darum, eine Acht aus der Felge zu drücken oder einen kaputten Schlauch ohne Reparaturset zu flicken.
Ziemlich speziell, aber praktisch für das Wochenende oder die Panne in einer fremden Stadt ist die Schlauchautomaten App. Sie zeigt an, wo man nach Ladenschluss noch einen dringend benötigten Schlauch kaufen kann.
Für alle Reparatur-Apps gilt: Die Nutzung macht aus dem Laien keinen Profi. Regelmäßige Inspektionen beim Fachhändler können die Apps nicht ersetzen.
Notfall Apps
So wie Autofahrer regelmäßig ihre Kenntnisse des Erste Hilfe-Kurses auffrischen sollten (auch wenn das kaum jemand macht), sollten das auch Radler tun. Auf jeden Fall sinnvoll ist die ASB Erste Hilfe-App. Mit ihr kann man nicht nur Grundwissen auffrischen, sondern auch auf die Notrufnummern vieler europäischer Länder und die Nummern der deutschen Giftinformationszentralen zugreifen. Die App ist in drei Sprachversionen (deutsch, englisch, türkisch) verfügbar.
Für den Ernstfall im Niemandsland ist Echo112 eine wichtige App. Mit der App kann man GPS-Koordinaten direkt an die Notrufzentrale übermitteln, was das Auffinden einer verletzten Person erleichtert und mitunter viel Zeit spart.
Weitere Apps
Vor der Tour macht man das Fahrrad fit – logisch. Häufig vergisst man darüber die eigene Fitness und vertraut auf die alte Weisheit, dass die Kraft mit den Kilometern kommt. Die sollte man vergessen, wenn man längere Zeit sicher unterwegs sein will. Kraft und Ausdauer sind nämlich nicht alles. Ein stabiler Rumpf ist dafür ebenso wichtig. Nichts ist schlimmer als ein Bandscheibenvorfall auf der Tour! Mit dem Trainingsprogramm der Fit Fürs Rad-App kann man mit 20 Minuten pro Tag den Körper tourentauglich machen.
Und wer im Freundeskreis nicht genug Mitradler findet, kann sich bei der Cyclique Fahrrad Community melden und den passenden Radtrainingspartner finden. Wichtig für das „Match“ ist, dass man die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einstuft. Auf der App kann man auch eine eigene Community starten, falls es in der unmittelbaren Umgebung noch keine gibt.
Nerd-Apps
Für die BikeSpezialisten gibt es noch zwei Nerd-Apps: Die Saddle Adjust by Bike Computer-App empfiehlt die Satteleinstellung mit Neigungswinkel für unterschiedliche Fahrweisen und Geländeansprüche. Der Bike Gear Calculator errechnet anhand von Reifenumfang, Übersetzung und Kurbellänge die Geschwindigkeit bei unterschiedlichen Übersetzungen (Zeitfahren!).
Ralf Stefan Beppler
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