Auf dem neu gestalteten RurUfer-Radweg von der Quelle im Hohen Venn in Belgien bis nach Roermond in den Niederlanden ist die Rur Taktgeber eindrucksvoller Geschichte(n).
Wer am höchsten Punkt Belgiens, dem Signal de Botrange, losfährt, begibt sich auf dem RurUfer-Radweg auf spannende 170 km durch drei Länder. Radfahrer können dabei den Weg und die sich bietenden Erlebnisse im doppelten Sinne „erfahren“ – am Weg zeigen Zeitzeugen an 19 interaktiven Stationen, wie die Rur den Wandel links und rechts des Flusses vorantrieb. Hier berichten u.a. Färber, Taucher und Biber vom Leben mit der Rur.
Über die Moorlandschaft des Hohen Venns führt der Weg in die ehemalige Tuchmacherstadt Monschau. Die Fachwerkhäuser und Gässchen der Altstadt wirken wie aus einer anderen Epoche.
Das sich anschließende Kerbtal führt zur imposanten Landschaft von Ober- und Rursee mit der Talsperre Schwammenauel. Die Buntsandsteinfelsen zwischen Heimbach und Kreuzau begleiten Radelnde auf dem Weg in den Nationalpark Eifel. Wiesen voller Narzissen, dichte Wälder sowie weite Graslandschaften säumen die Strecke.
Am Verlauf der Rur entwickelte sich über die Jahrhunderte eine Papierindustrie, deren lange Geschichte im Papiermuseum Düren bestaunt werden kann. Wie sehr Braunkohle die Region prägte, wird in der Jülicher Börde deutlich. Gelegen an einer der zusätzlichen Schleifen des RurUfer-Radwegs, bietet der Indemann bei Schophoven eine imposante Aussicht auf das Revier. Hier entsteht in den nächsten Jahren der größte Freizeitsee NRWs, der Indesee.
Der Radweg führt vorbei an der ältesten in Deutschland erhaltenen Zitadelle in Jülich in die Festungsstadt, die heute ein bedeutender Forschungsstandort ist. Mühlen, Schlösser und Burgen sind Zeitzeugen im Heinsberger Land, das kurz vor der niederländischen Grenze Gastgeber des Radwegs wird. Die Steinkohle mit ihren Fördertürmen prägte die Landschaft und lässt erahnen, wie auch hier der Wandel Menschen und ihre Geschichte beeinflusste. Der am Radweg gelegene Effelder Waldsee fungiert als willkommene Wohltat – nicht nur für Radfahrer. Biberspuren entlang der Rur sind Zeichen der Renaturierung, nachdem der eifrige Nager hier komplett ausgerottet war.
Auf den letzten Kilometern in den Niederlanden, wo die Rur bei Roermond in die Maas mündet, belohnt die einstige Hansestadt Zieleinfahrer mit der denkmalgeschützten Altstadt, vielen Kirchen, Cafés sowie vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Eine abwechslungsreiche Radtour geht hier zu Ende. Doch die Rur bietet noch mehr Geschichte(n), die es mit dem Rad zu entdecken gilt.
Highlights am Weg
Hohes Venn /Signal de Botrange | Historische Altstadt Monschau | Rursee | Nationalpark Eifel | Luftkurort Heimbach | Buntsandsteinfelsen bei Nideggen | Stausee Obermaubach | Papierstadt Düren | Tagebaueinblicke Inden | Historische Festungsstadt Jülich | Historische Stadtbefestigung Wassenberg | Effelder Waldsee/Amici Beach | Roermond
Besonderheiten
ADFC-Qualitätsradroute *** | Durchgehende Beschilderung | In beide Richtungen beschildert | Fahrrad-Rastplätze | Anschlussmöglichkeiten an weitere Radwege | E-Bike-Verleih | E-Bike-Tankstellen vorhanden
Radwanderkarte: Esterbauer Verlag bikeline „RurUfer-Radweg“, Verlag Kompass RurUfer-Radweg
Digitale Toureninfos: kostenloser Tourenplaner in der Grünmetropole e.V.-App; www.rurufer-radweg.de
Rureifel-Tourismus e.V.
An der Laag 4 52396 Heimbach
Tel. 02446/80 57 90
Apps sind die Ratgeber des Jetzt. Für fast alle Lebensbereiche findet man sie. Auch das Planen einer Radtour lässt sich heutzutage schnell und einfach über Apps erledigen. Unerwünschten Überraschungen kann man damit vorbeugen. Auf dem Smartphone hat der Radler auch on tour alles schnell zur Hand – den Apps sei dank.
Das Wetter checken
Wetter-Apps gibt’s unzählige: Weather Pro, Wetter.com, Wetter live, WarnWetter, Regenradar, Agrarwetter, Wetter.de, bergfex.pro (für diejenigen, die in den Bergen unterwegs sind), meteoblue.com, Wetteronline.de sind einige davon. Das Problem fast aller Apps ist die Genauigkeit. Manche Wetterfronten ziehen sehr genau über einen hinweg – oder an einem vorbei. Kürzlich wollte ich einen Regenjackentest machen und war vier Tage wandern. Regenwahrscheinlichkeit: 70 %. Geregnet hat es keinen Tropfen. Wetter-Apps sind genauer, je weniger weit man in die Zukunft schauen will. Sie zeigen recht zuverlässig 1,5 bis 2 Stunden voraus, also sollte man regelmäßig, am besten im Stundenabstand, ein Auge drauf werfen.
Tourenplanung-Apps
Apps zur Tourenplanung sind die Klassiker unter den Apps, egal ob man mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Es gibt spezielle Routenplaner-Apps mit Karten für Radfahrer. Vorweg ein Tipp für die Genauigkeit: immer kontrollieren, dass der Kompass im Smartphone richtig kalibriert ist. Zudem sollten Apps auch offline nutzbar sein, um den Akku zu schonen.
Entscheidend für die Qualität einer App zur Tourenplanung ist das zugrunde liegende Kartenmaterial. Topografische Karten mit Höhenprofil sind eigentlich unerlässlich. Wer nur auf aspahltierten Straßen unterwegs ist, kommt zur Groborientierung mit der sehr rudimentären Google Maps Version aus. Anspruchsvoller sind Apps wie Bike Computer, Endemondo, Runtastic Mountain Bike GPS, BIKEin, Wikiloc Navigation Outdoor GPS, OsmAnd, Magic Maps Scout, Outdooractive, Maps.me, Naviki oder komoot.
Wenn man den Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) e. V. als vertrauensvolle Radgröße akzeptiert, dann steht das Ergebnis der Top-App fest. Der Travelbike-Radreiseanalyse des ADFC zufolge hat sich Komoot gleich hinter der verkehrsmittelübergreifenden Navi-App Google Maps etabliert, und zwar mit deutlichem Vorsprung vor OsmAnd, Outdooractive, Maps.me und Naviki. Komoot überzeuge, so der ADFC, durch einfache, überschaubare Anwendungen, unkomplizierte Einmalzahlung und ein ansprechendes Design. Komoot empfiehlt Touren anhand von Fitnesslevel und Radtyp (MTB, Rennrad, Tourenrad), man kann Touren anderer Nutzer entdecken, eigene Strecken tracken und Daten über Geschwindigkeit und Tourdetails abrufen.
Reparatur-Apps
Erfahrene Radfahrer kennen sich mit den Basics der Radreparatur aus. Wer in dieser Hinsicht keine Erfahrung hat oder sich unsicher ist, kann zu einer Reparatur-App greifen. Die Fahrradreparatur-App ist zwar günstig (unter 1 €), bietet dafür aber auch nur 25 Anleitungen, darunter recht banale, z. B. zum Ölen der Kette oder Wechseln des Schlauchs. Zum Thema Bremsen werden in der App nur die traditionellen Felgenbremsen erwähnt.
Die englischsprachigen Apps Bike Doctor und Bike Repair gehen mehr in die Tiefe. Dabei nutzt Bike Doctor recht kleine Bilder, auf denen manchmal schwer zu erkennen ist, was gemeint ist; vor allem wenn man die englischen Fachtermini nicht kennt. Bike Repair ist da genauer. Die App bietet 55 Schritt-für-Schritt Anleitungen sowie weitere 77 Problembeschreibungen. Diese benötigen aber viel Speicherkapazität: mit 44 MB ist man locker dabei.
Auch der ADFC hat eine eigene Fahrradreparatur-App, sie ist allerdings nur für das iPhone erhältlich.
Etwas spezieller ist die App MountainBIKE Werkstatt. Sie ist reich bebildert und voller Tipps und Tricks in den Kategorien Antrieb, Bremsen, Fahrwerk, Inspektion, Laufräder, Tipps und Tricks sowie Tuning mit Angaben zum jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Klasse für unterwegs: die zehn Tricks in der Pannenhilfe. Da geht es z. B. darum, eine Acht aus der Felge zu drücken oder einen kaputten Schlauch ohne Reparaturset zu flicken.
Ziemlich speziell, aber praktisch für das Wochenende oder die Panne in einer fremden Stadt ist die Schlauchautomaten App. Sie zeigt an, wo man nach Ladenschluss noch einen dringend benötigten Schlauch kaufen kann.
Für alle Reparatur-Apps gilt: Die Nutzung macht aus dem Laien keinen Profi. Regelmäßige Inspektionen beim Fachhändler können die Apps nicht ersetzen.
Notfall Apps
So wie Autofahrer regelmäßig ihre Kenntnisse des Erste Hilfe-Kurses auffrischen sollten (auch wenn das kaum jemand macht), sollten das auch Radler tun. Auf jeden Fall sinnvoll ist die ASB Erste Hilfe-App. Mit ihr kann man nicht nur Grundwissen auffrischen, sondern auch auf die Notrufnummern vieler europäischer Länder und die Nummern der deutschen Giftinformationszentralen zugreifen. Die App ist in drei Sprachversionen (deutsch, englisch, türkisch) verfügbar.
Für den Ernstfall im Niemandsland ist Echo112 eine wichtige App. Mit der App kann man GPS-Koordinaten direkt an die Notrufzentrale übermitteln, was das Auffinden einer verletzten Person erleichtert und mitunter viel Zeit spart.
Weitere Apps
Vor der Tour macht man das Fahrrad fit – logisch. Häufig vergisst man darüber die eigene Fitness und vertraut auf die alte Weisheit, dass die Kraft mit den Kilometern kommt. Die sollte man vergessen, wenn man längere Zeit sicher unterwegs sein will. Kraft und Ausdauer sind nämlich nicht alles. Ein stabiler Rumpf ist dafür ebenso wichtig. Nichts ist schlimmer als ein Bandscheibenvorfall auf der Tour! Mit dem Trainingsprogramm der Fit Fürs Rad-App kann man mit 20 Minuten pro Tag den Körper tourentauglich machen.
Und wer im Freundeskreis nicht genug Mitradler findet, kann sich bei der Cyclique Fahrrad Community melden und den passenden Radtrainingspartner finden. Wichtig für das „Match“ ist, dass man die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einstuft. Auf der App kann man auch eine eigene Community starten, falls es in der unmittelbaren Umgebung noch keine gibt.
Nerd-Apps
Für die BikeSpezialisten gibt es noch zwei Nerd-Apps: Die Saddle Adjust by Bike Computer-App empfiehlt die Satteleinstellung mit Neigungswinkel für unterschiedliche Fahrweisen und Geländeansprüche. Der Bike Gear Calculator errechnet anhand von Reifenumfang, Übersetzung und Kurbellänge die Geschwindigkeit bei unterschiedlichen Übersetzungen (Zeitfahren!).
Ralf Stefan Beppler
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