Das nördlichste Stück des Rheinradweg führt von der Köln bis zur Mündung des Flusses in die Nordsee in Hoek van Holland bei Rotterdam.
Vom Startpunkt am Bahnhof sind es nur wenige Meter zum linken Rheinufer auf dem der Weg sich die ersten Etappen bewegt. Natürlich bietet sich jeder andere Punkt in Köln entlang des Rheins als Startpunkt an. Wenn man zum Beispiel in der Kölner Südstadt wohnt kann man zum Aufwärmen noch einmal an Schokoladenmuseum und Dom bevor es richtig losgeht.
Etappe 1: Köln - Düsseldorf
Nach Norden führt der Rheinradweg aus der Innenstadt der Metropole hinaus, immer dem Fluss nach, in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Zunächst unter Zoo- und Mülheimer Brücke hindurch und vorbei am Industriehafen Niehl wird der Rhein kurz zugunsten der Fordwerke verlassen. Im Stadtteil Merkenich erreicht der Weg wieder den wässrigen Begleiter der schon bald aus dem Stadtgebiet heraus führt. Über den Rheindeich ist die Feste Zons nach knapp 30 km ein lohnenswerter Zwischenstopp. Das kleine Örtchen besticht durch mittelalterlichen Charme. Durch das Naturschutzgebiet Zonser Grind ist bald Neuss erreicht. Hier muss man sich bedauerlicherweise ein wenig durch den Stadtverkehr schlängeln um den Neusser Hafen zu umschiffen. Bald ist aer wieder das Rheinufer erreicht und der Weg führt entlang der Rheinwiesen durchs linksheinische Düsseldorf. Nach den ersten 60 km lohnt sich eine Übernachtung in der Landeshauptstadt Düsseldorf mit ihrem weiten Kultur angebot. Der Stadtkern liegt aber auf der rechten Rheinseite.
Etappe 2: Düsseldorf - Duisburg
Etappe zwei auf dem Nördlichen Rheinradweg führt von Düsseldorf ungefähr 35 km bis Duisburg. Mit dem Flusslauf radelt es sich die ersten 15 km entlang saftiger Rheinwiesen. In Uerdingen beginnt sich das Bild langsam in die Industrielandschaft der Metropole Ruhrgebiet zu wandeln. Backsteinerne Fabrikhallen aber auch Moderne Logistikzentren prägen den Rhein nun bis in Duisburg der größte Binnenhafen Europas liegt. Durch die linksrheinischen Stadteile Firemersheim und Hochemmerich lässt sich die Etappe gut an der Friedrich-Ebert-Brücke in Althomberg beenden. Von der Brücke hat ma einen Blick auf die Ruhrmündung die den Duisburger Hafen beherbergt. Das Stadtzentrum liegt auch hier rechts des Rheins.
Etappe 3: Duisburg - Xanten
Aus einer der Industrieregionen Deutschlands führt die Dritte Etappe ins Mittelalter, zu Drachen und zu Römern nach Xanten. Während die ersten der ca. 45 km noch entlang von Industriewegen wandelt sich das Bild am Rhein bald. Dann wird das linke Ufer gesäumt von Wiesen und feldern. spätestens in dem malerischen Städtchen Orsoy erinnert nicht mehr viel an Stahl und Kohle. Der Weg führt durch verschiedene Naturschutzgebiete und vorbei an Rheinbergen. Immer wieder wechseln sich weite Flächen mit kleinen Waldabschnitten und stets rauscht nebenher der Rhein. Nach 35 km gibt es die öglichkeit den rhein über eine Brücke zu überqueren und die Hansestadt Wesel zu besuchen. Auf der linken Rheinseite ist schon wenig später Xanten erreicht. Hier soll einst der Drachentöter Siegfried aus dem Niebellungenlied ein Prinz gewesen sein. Man sollte auf jeden Fall genug Zeit mitbingen die mittelalterliche Altstadt xantens und den beeindruckenden gotischen Dom zu besuchen.
Etappe 4: Xanten - Emmerich
Es lohnt sich die vierte Etappe etwas kürzer zu kalkulieren zum Beispiel in ungefähr 30 km bis nach Emmerich. So kann man den Vormittag damit verbringen den Archäologie Park Xanten mit den beeindruckenden rekonstruktionen römischer Architektur und Kultur zu besuchen. Die römische Siedlung war nach Köln und Trier die größte ihrer Art im germanischen Teil des römischen Imperiums. Von xanten geht es entlang der Xantener Seen weiter. Bald radelt man auch schon durch das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Reeser Schanz, das vorallem für die Vielfalt an Vögeln bekannt ist. Entlang des Rheins ist kurz hinter Niedermörmter die Anlage des geplanten Kernkraftwerk Kalkar erreicht. Das Werk, das wegen Protesten der Bevölkerung nie in Betrieb genommen wurde ist heute ein Freizeitpark. Durch das niedliche Dörfchen Grieth lenkt der Weg nun geradewegs auf das Goldengate des Niederrhein. Die Rheinbrücke von Emmerich überspannt hier den breiten Fluss auf 500 m und ist damit die längste Hängebrücke Deutschlands.
Etappe 5: Emmerich - Arnheim
Auf der fünften Etappe führt der Weg aus Deutschland heraus in die Niederlande. Bei Millingen am Rhein bringt eine kleine Fähre Räder und Radelnde über den Rhein, der sich hier in Waal und Nederrijn spaltet. Dem Nederrijn radelt folgt der Weg durch typische Niederländische Wiesen und Felder Landschaften bis es nach 10 km wieder mit einer Fähre über das Wasser geht. Durch Huissen geht es weiter zum Etappenziel in der Studentenstadt Arnheim, wo der Fluss über eine Brücke gequert wird.
Etappe 6: Arnheim - Wijk bij Duurstede
Von Arnheim führt der Weg, unerwartet für die Niederlande durch eine waldige Hügellandschaft mach Westen durch Osterbeek und Dorwerth ehe hinter Renkum wieder der Rheinarm erreicht wird. Durch den Nationalpark Ütrechter Hügel bietet das Grüne Blätterdach eine angenehme Abkühlung. Dann wird die Landschaft geprägt von Obstplantagen bevor die sechste Etappe in Wijk bij Duurstede endet.
Etappe 7: Wijk bij Duurstede - Leerdam
In Wijk bij Duurstede, kreuzt der Rhein den Rhein-Amsterdam-Kanal und fließt hier dann als Lek weiter. Der Rheinradweg folgt aber nicht diesem Rheinarm sondern trifft weiter südlich auf das Flüsschen Linge, das auch aus dem Wasser das großen Flusses gespiesen wird. Die Linge bietet Schilfbewachsene Ufer und viele Freizeitkapitäninnen und -kapitäne. Dem Wasserfolgend ist Leerdam, das berühmt für die Königliche Glasbläserei ist, ein perfektes Etappenende nach knapp 40 km.
Etappe 8: Leerdam - Dordrecht
Etappe 8 verbindet Leerdam und Dordrecht auf 65 km. Zunächst führt der Weg in das Wunderbar historische Gorinchem. Mit der Fähre wird hier die Boven Merwede überquert. Ziel der Überfahrt ist die mittelalterliche Festungsstadt Woudrichem, die hier über den Fluss wacht. Entlang des Flusses führt der Weg bei Werkendam in einer großen Schlaufe entlang des Nationalpark Biesbosch. Die Moore und Teiche sind beliebte Heimat bei Vögeln. Nach einer kleinen Fährfahrt ist dann Dordrecht erreicht.
Etappe 9: Dordrecht - Rotterdam
Die neunte Etappe des nördlichen Rheinradweg führt von Dordrecht in die zweitgrößte Stadt der Niederlande Rotterdam. Über eine Brücke führt der Weg durch Papendrecht. Hinter dem Stadtgebiet stellt sich bald die typische niederländische Landschaft mit weitem Blicken über Wiesen, Weiden und Feldern ein. Über einen Deich radelt man entlang der Nieuwe Watschap. Hier sollte man sich auf Touristengruppen auf Radwegen und Ausflugsboote auf dem Wasser gefasstmachen, denn auf dem Weg nach Kinderdijk steht ein berühmtes Ensemble typischer Windmühlen. Diese zerstießen aber kein Getreide sondern pumpten Wasser um umliegende Flächen Landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Von Kinderdijk quert eine Fähre die Nieuwe Maas, die hier als Zusammenfluss von Lek und Noord entsteht. Nun heißt es durch die Vorstädte von Rotterdam bis zur Einfahrt nach Rotterdam über die futuristische Erasmus-Brücke.
Etappe 10: Rotterdam - Hoek van Holland
Von Rotterdam lässt sich die letzte Etappe zur Rheinmündung wunderbar als Tagesausflug gestalten. Hoek van Holland als Zielpunkt ist nämlich direkt an die Straßenbahn von Rotterdam angeschlossen. Durch das idyllische Schiedam ist hinter Vlaardingen bald der Nieuwe Waterweg erreicht. Diesem für die Schifffahrt wichtigsten Rheinarm folgt der Weg dann bis zu seiner Mündung in die Nordsee im Badeort Hoek van Holland. Eine Abkühlung im Salzwasser ist nun wohl verdient.
Bilder & Text:
Merlin Kiesel
Redakteur Wandermagazin
Apps sind die Ratgeber des Jetzt. Für fast alle Lebensbereiche findet man sie. Auch das Planen einer Radtour lässt sich heutzutage schnell und einfach über Apps erledigen. Unerwünschten Überraschungen kann man damit vorbeugen. Auf dem Smartphone hat der Radler auch on tour alles schnell zur Hand – den Apps sei dank.
Das Wetter checken
Wetter-Apps gibt’s unzählige: Weather Pro, Wetter.com, Wetter live, WarnWetter, Regenradar, Agrarwetter, Wetter.de, bergfex.pro (für diejenigen, die in den Bergen unterwegs sind), meteoblue.com, Wetteronline.de sind einige davon. Das Problem fast aller Apps ist die Genauigkeit. Manche Wetterfronten ziehen sehr genau über einen hinweg – oder an einem vorbei. Kürzlich wollte ich einen Regenjackentest machen und war vier Tage wandern. Regenwahrscheinlichkeit: 70 %. Geregnet hat es keinen Tropfen. Wetter-Apps sind genauer, je weniger weit man in die Zukunft schauen will. Sie zeigen recht zuverlässig 1,5 bis 2 Stunden voraus, also sollte man regelmäßig, am besten im Stundenabstand, ein Auge drauf werfen.
Tourenplanung-Apps
Apps zur Tourenplanung sind die Klassiker unter den Apps, egal ob man mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Es gibt spezielle Routenplaner-Apps mit Karten für Radfahrer. Vorweg ein Tipp für die Genauigkeit: immer kontrollieren, dass der Kompass im Smartphone richtig kalibriert ist. Zudem sollten Apps auch offline nutzbar sein, um den Akku zu schonen.
Entscheidend für die Qualität einer App zur Tourenplanung ist das zugrunde liegende Kartenmaterial. Topografische Karten mit Höhenprofil sind eigentlich unerlässlich. Wer nur auf aspahltierten Straßen unterwegs ist, kommt zur Groborientierung mit der sehr rudimentären Google Maps Version aus. Anspruchsvoller sind Apps wie Bike Computer, Endemondo, Runtastic Mountain Bike GPS, BIKEin, Wikiloc Navigation Outdoor GPS, OsmAnd, Magic Maps Scout, Outdooractive, Maps.me, Naviki oder komoot.
Wenn man den Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) e. V. als vertrauensvolle Radgröße akzeptiert, dann steht das Ergebnis der Top-App fest. Der Travelbike-Radreiseanalyse des ADFC zufolge hat sich Komoot gleich hinter der verkehrsmittelübergreifenden Navi-App Google Maps etabliert, und zwar mit deutlichem Vorsprung vor OsmAnd, Outdooractive, Maps.me und Naviki. Komoot überzeuge, so der ADFC, durch einfache, überschaubare Anwendungen, unkomplizierte Einmalzahlung und ein ansprechendes Design. Komoot empfiehlt Touren anhand von Fitnesslevel und Radtyp (MTB, Rennrad, Tourenrad), man kann Touren anderer Nutzer entdecken, eigene Strecken tracken und Daten über Geschwindigkeit und Tourdetails abrufen.
Reparatur-Apps
Erfahrene Radfahrer kennen sich mit den Basics der Radreparatur aus. Wer in dieser Hinsicht keine Erfahrung hat oder sich unsicher ist, kann zu einer Reparatur-App greifen. Die Fahrradreparatur-App ist zwar günstig (unter 1 €), bietet dafür aber auch nur 25 Anleitungen, darunter recht banale, z. B. zum Ölen der Kette oder Wechseln des Schlauchs. Zum Thema Bremsen werden in der App nur die traditionellen Felgenbremsen erwähnt.
Die englischsprachigen Apps Bike Doctor und Bike Repair gehen mehr in die Tiefe. Dabei nutzt Bike Doctor recht kleine Bilder, auf denen manchmal schwer zu erkennen ist, was gemeint ist; vor allem wenn man die englischen Fachtermini nicht kennt. Bike Repair ist da genauer. Die App bietet 55 Schritt-für-Schritt Anleitungen sowie weitere 77 Problembeschreibungen. Diese benötigen aber viel Speicherkapazität: mit 44 MB ist man locker dabei.
Auch der ADFC hat eine eigene Fahrradreparatur-App, sie ist allerdings nur für das iPhone erhältlich.
Etwas spezieller ist die App MountainBIKE Werkstatt. Sie ist reich bebildert und voller Tipps und Tricks in den Kategorien Antrieb, Bremsen, Fahrwerk, Inspektion, Laufräder, Tipps und Tricks sowie Tuning mit Angaben zum jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Klasse für unterwegs: die zehn Tricks in der Pannenhilfe. Da geht es z. B. darum, eine Acht aus der Felge zu drücken oder einen kaputten Schlauch ohne Reparaturset zu flicken.
Ziemlich speziell, aber praktisch für das Wochenende oder die Panne in einer fremden Stadt ist die Schlauchautomaten App. Sie zeigt an, wo man nach Ladenschluss noch einen dringend benötigten Schlauch kaufen kann.
Für alle Reparatur-Apps gilt: Die Nutzung macht aus dem Laien keinen Profi. Regelmäßige Inspektionen beim Fachhändler können die Apps nicht ersetzen.
Notfall Apps
So wie Autofahrer regelmäßig ihre Kenntnisse des Erste Hilfe-Kurses auffrischen sollten (auch wenn das kaum jemand macht), sollten das auch Radler tun. Auf jeden Fall sinnvoll ist die ASB Erste Hilfe-App. Mit ihr kann man nicht nur Grundwissen auffrischen, sondern auch auf die Notrufnummern vieler europäischer Länder und die Nummern der deutschen Giftinformationszentralen zugreifen. Die App ist in drei Sprachversionen (deutsch, englisch, türkisch) verfügbar.
Für den Ernstfall im Niemandsland ist Echo112 eine wichtige App. Mit der App kann man GPS-Koordinaten direkt an die Notrufzentrale übermitteln, was das Auffinden einer verletzten Person erleichtert und mitunter viel Zeit spart.
Weitere Apps
Vor der Tour macht man das Fahrrad fit – logisch. Häufig vergisst man darüber die eigene Fitness und vertraut auf die alte Weisheit, dass die Kraft mit den Kilometern kommt. Die sollte man vergessen, wenn man längere Zeit sicher unterwegs sein will. Kraft und Ausdauer sind nämlich nicht alles. Ein stabiler Rumpf ist dafür ebenso wichtig. Nichts ist schlimmer als ein Bandscheibenvorfall auf der Tour! Mit dem Trainingsprogramm der Fit Fürs Rad-App kann man mit 20 Minuten pro Tag den Körper tourentauglich machen.
Und wer im Freundeskreis nicht genug Mitradler findet, kann sich bei der Cyclique Fahrrad Community melden und den passenden Radtrainingspartner finden. Wichtig für das „Match“ ist, dass man die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einstuft. Auf der App kann man auch eine eigene Community starten, falls es in der unmittelbaren Umgebung noch keine gibt.
Nerd-Apps
Für die BikeSpezialisten gibt es noch zwei Nerd-Apps: Die Saddle Adjust by Bike Computer-App empfiehlt die Satteleinstellung mit Neigungswinkel für unterschiedliche Fahrweisen und Geländeansprüche. Der Bike Gear Calculator errechnet anhand von Reifenumfang, Übersetzung und Kurbellänge die Geschwindigkeit bei unterschiedlichen Übersetzungen (Zeitfahren!).
Ralf Stefan Beppler
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